Wii-U-MLC
Bei dem MLC der Wii U handelt es sich um einen je nach Modell entweder 8 GB oder 32 GB großen eMMC-Speicher.
Spezifikationen
Es handelt sich um eMMC 4.41 Speicher, dessen Schnittstelle im 8-Bit-Betrieb eigentlich einen maximalen theoretischen Datendurchsatz von 104 MB/s erreichen kann. In der Wii U wird er jedoch lediglich im 4-Bit-Modus verwendet, wodurch sich der maximale theoretische Datendurchsatz auf 52 MB/s halbiert. Unter Beachtung des Overheads kann der in der „Basic“-Wii-U-Konsole verwendete 8 GB große Samsung-eMMC KLM8G2FE3B-B001 laut Datenblatt eine Lesegeschwindigkeit von bis zu 44 MB/s sowie eine Schreibgeschwindigkeit von bis zu 14 MB/s erreichen. Diese Angaben beziehen sich jedoch auf den 8-Bit-Betrieb, weshalb insbesondere die Lesegeschwindigkeit im 4-Bit-Betrieb noch etwas niedriger sein kann.
Zur Bezeichnung
Die etwas ungewöhnliche, in der Wii-U-Community jedoch übliche Bezeichnung „MLC“ bezieht sich darauf, dass sämtliche in der Wii U verwendeten eMMC-Modelle MLC-NAND-Flash für die eigentlichen Speicherzellen verwenden. Der Name wird seitens Nintendo bzw. der Wii U selbst auch intern genutzt und steht damit im Gegensatz zu dem „SLC“ genannten (nicht-eMMC) NAND-Flashspeicher, über welchen die Wii U ebenfalls verfügt. Letzterer verwendet im Fall der Wii U – wie die Bezeichnung bereits ausdrückt – SLC-NAND-Flash für seine Speicherzellen.
Enthaltene Daten
Der MLC enthält überwiegend Anwendungen, Spiele und Speicherdaten. Die Betriebssystemkomponenten hingegen befinden sich überwiegend im SLC.
Bekannte Probleme
In einigen Wii-U-Konsolen wurde ein eMMC verbaut, in welchem nach einigen Jahren einzelne Speicherzellen ohne ersichtlichen Grund kaputtgehen. Konkret betroffen sind 32 GB eMMCs von Hynix, welche vor ca. Anfang 2013 produziert wurden. Relevant ist hierbei der Datecode auf dem eMMC, nicht das Herstellungs- oder Kaufdatum der Konsole. Die defekten Speicherzellen können zu Instabilität, Abstürzen und bei Fortschreiten zum völligen Ausfall der Konsole führen. Das Problem ist unabhängig von der Benutzung: weder führen langes Nichtbenutzen noch besonders ausgiebiges Benutzen der Konsole zu diesem Defekt. Er ist ausschließlich ein konstruktions- und herstellungsbedingtes Problem. Die oft genannte Annahme, dass dieses Problem vor Allem bei lange nicht benutzten Konsolen auftritt, geht auf ein Missverständnis zurück, bei welchem dieses Problem mit der langfristigen Data-Degradation von Flashspeicher verwechselt wurde. Bei letzterer bleiben die Speicherzellen jedoch funktionstüchtig, sie verlieren lediglich nach sehr langer Zeit ihren Inhalt. Einmal neu beschrieben halten sie ihren Inhalt in der Regel wieder über viele Jahre. Im Fall der Hyinx-eMMCs in der Wii U hingegen handelt es sich um tatsächliche Defekte; die betroffenen Speicherzellen sind tatsächlich funktionslos.[1]
Einzelnachweise