Xecuter SX

Die Xecuter-SX-Familie bezeichnet eine Reihe von Produkten von Team Xecuter für die Nintendo Switch. Hauptteile der Familie sind das Xecuter SX OS und verschiedene Hardware.

Xecuter SX
Allgemein
Nintendo Switch
Entwickler	Team Xecuter
Kategorie	Hack
Lizenz	Proprietär
Unterstützt	Jede Firmware
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Hinter "Team Xecuter" steht mittlerweile das Gateway-Team, die das Branding gekauft haben.

Geschichte

Am 02. Januar 2018 kündigte das Team Xecuter, welche bekannt für ihre Xbox-Hardmods sind, ein Produkt für alle Nintendo Switch Firmware-Versionen an, welches eine Custom Firmware und Homebrew ermöglichen soll. Gezeigt wurde ein Video, in dem das Nintendo-Logo beim Start der Switch durch ein Xecuter-Logo ausgetauscht wurde.

Zwei Wochen später wurde bekannt, dass das Produkt ein Modchip sein wird und es dieses in zwei Versionen geben soll - lötfrei und zum Löten. Mitte Februar wurde bekannt, dass sich der Verkauf aufgrund des chinesischen Neujahrsfestes verzögern wird.

Mitte Mai gab es erstmals weitere Informationen. So wurde ein Video gezeigt, welches den "Modchip" zeigt, welcher nur aus einem Dongle und einem RCM-Jig besteht. Die Spiele werden im XCI-Format auf die SD-Karte der Switch abgelegt und dann mit L und R durchgeblättert.

Am 16. Mai wurden Xecuter SX Pro und Xecuter SX OS angekündigt. Dabei kann das OS ohne Dongle und Jig bestellt werden. Die Lizenz ist dabei an den Dongle und/oder die Konsole gebunden.

Am 04. Juni wurde ein weiteres Video veröffentlicht, welches die Custom Firmware auf der Nintendo-Switch-Firmware 5.1.0 zeigt. Dabei wurde das Wählen der Spiele durch ein neues Menü vereinfacht, welches mit dem Album-Applet aufgerufen werden kann.

SX OS v1.0 erschien am 18. Juni 2018. v1.4 erschien am 24. Juli 2018 und fügt einen eigenen Homebrew Launcher und NSP-Installer hinzu. v1.5 erschien am 14. August 2018.

Am 17. August 2018 kündigte Team Xecuter den SX Gear an. Dabei handelt es sich um den Dongle vom SX Pro (diesmal in rot) und den Jig, also der SX Pro ohne Lizenz. Das Produkt ist seit September 2018 verfügbar.

v2.0 wurde am 23. September 2018 veröffentlicht und fügte einen EmuNAND hinzu. Die Entscheidung, diesen auf dem internen NAND zu erstellen, wurde kritisiert, da die Switch u.a. Telemetrie-Daten zur Größe des NANDs sendet, was zu einem eventuellen Bann führen kann. v2.1 Beta erschien am 08. Oktober 2018 und fügte eine Cheat-Engine hinzu. v2.2 Beta am 16. Oktober 2018 ermöglichte das Abspielen von XCIs und Installieren von NSPs von einem USB-Gerät. v2.3 Beta am 19. November 2018 ermöglichte einen EmuNAND auf der SD-Karte, Homebrew Menu Spiele-Takeover und NROs von USB-Geräten.

SX OS v2.4 Beta unterstützt die Switch-Firmware 6.2.0 und ermöglicht einen EmuNAND auf einer eigenen microSD-Partition.

Ende Dezember 2019 wurde ein Video veröffentlicht, welches SX OS auf der Switch Lite zeigt. Im Februar 2020 kündigte Team Xecuter schließlich SX CORE und SX LITE an, welche auf jeder Switch-Revision funktionieren sollen. Preview-Samples sollten an ausgewählte Bewerber verschickt werden, allerdings verzögert sich die Produktion durch die COVID-19-Pandemie.

Features

Xecuter SX Pro

• Bestehend aus USB-Dongle, Installations-Tool und Xecuter SX OS
• Kompatibel mit allen Firmware-Versionen und Regionen
• Ständige Updates
• Preis: 34,95 $ (ohne Versand und Steuern)

Xecuter SX OS

• Besteht aus der SX OS Software-Lizenz
• Tools zum Installieren werden benötigt (RCM-Jig und USB-Kabel, nicht enthalten)
• Kompatibel mit allen Firmware-Versionen und Regionen
• Real-Time Game Switching per Menü -> XCI und getrimmte XCI (auch gesplittet) werden unterstützt
• Spielt Spiele im NSP-Format ab
• NSP-Installer integriert
• Homebrew-Support, entweder übers TX-Menü oder übers Album (Album starten, während R gedrückt gehalten wird (bootet die hbmenu.nro); Album startet normal, wenn L gedrückt gehalten wird)
• Obige auch von USB-Geräten
• FTP-Server aktivierbar
• LayeredFS-Support
• EmuNAND
• Cheat-Engine
• NAND-Backup, -Restore und GPT-Fixer
• Stealth-Mode zur Erschwerung von Online-Banns - verhindert alle Verbindungen zu Nintendo-Servern
• Original-Spiele können weiterhin abgespielt werden
• Payload-Booter
• Linux-Akku-Fix integriert
• Integrierter Updater
• "AutoRCM" zum automatischen Booten in den RCM (Dongle wird bei jedem Start benötigt)
• Preis: 24,95 $ (ohne Versand und Steuern)

Ohne aktive Lizenz kann nur Homebrew ausgeführt werden.

Xecuter SX Gear

• Enthält SX Pro Dongle und Jig
• Kommt ohne SX-OS-Lizenz
• Preis: 24,95 $ (ohne Versand und Steuern)

Xecuter SX Core

• Produkt zum Löten für jede Switch-Konsole
• Ermöglicht CFW-Ausführung

Xecuter SX Lite

• Produkt zum Löten für die Nintendo Switch Lite
• Ermöglicht CFW-Ausführung

Funktionsweise

Der RCM-Jig wird in den rechten Joy-Con-Connector gesteckt, damit Pin 10 gegroundet und somit der "HOME-Button" der Switch aktiv ist. Dies ist die Standard-Prozedur, um in den RCM der Switch zu gelangen, als nächstes müssen nur noch "Lautstärke hoch" und "Power" gedrückt werden. Der USB-Dongle muss an die Switch gesteckt werden und sendet automatisch den Payload. Dabei handelt es sich um den gleichen Bug, den Fusée Gelée nutzt. Nachdem das SX OS gebootet ist, muss das "Album" gestartet und dort die Lizenz aktiviert werden. Dazu wird eine Internetverbindung benötigt, allerdings kann die Lizenz auch mit einem PC und einer Webseite aktiviert.

Im anschließenden CFW-Menü kann die originale Firmware oder die Custom Firmware gebootet werden. In den Einstellungen lässt sich "AutoRCM" aktivieren, was den boot0 so korrumpiert, dass die Switch immer in den RCM bootet und somit keinen Jig mehr benötigt. Der Vorgang ist umkehrbar. Wenn das Album-Applet in SX OS aufgerufen wird, wird ein Menü gestartet, welches das Auswählen eines Spieles auf der SD-Karte (XCI-Format) ermöglicht. Wird aber R gehalten, während das Applet aufgerufen wird, wird das Homebrew Menu gestartet. Das Homebrew Menu ist auch im TX-Menü integriert, genauso wie ein NSP-Installer. EmuNAND wird nicht unterstützt, soll aber folgen. Andere Payloads lassen sich über das Bootmenü starten.

Um LayeredFS (Game-Mods) zu nutzen, müssen modifizierte Dateien wie folgt auf der SD abgelegt werden:

• /sxos/titles/TITLEID/exefs/
• /sxos/titles/TITLEID/romfs/

Wobei die TITLEID die ID des Spiels ist - sehen lässt sich diese bspw. auf nswdb.com. Diese Dateien ersetzen dann die Dateien im Spiel on-the-fly.

Dongle

Der Dongle besitzt zwei Superkondensatoren, die beim Einsetzen in die Switch geladen werden. Die Standby-Zeit beträgt ca. eine Woche oder zehn erfolgreiche Boots. Sie sollen innerhalb von 1-2 Sekunden nach dem Start zu 80% geladen sein. Der Dongle zieht ungefähr 13 mA, wenn die Konsole angeschaltet und der Dongle eingesteckt ist. Eigene Payloads werden unterstützt. Die "+" und "-" Symbole sind nur kosmetischer Natur und nur das Minus-Symbol fungiert als LED-Fenster.

Fotos

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  Renderbild des Dongle und Jigs

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  Renderbild des Innenlebens des Dongles

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  Ausgepackt

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  Screenshot vom Boot-Menü des SX OS

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  SX OS Menü beim Aufruf des Alben-Applets

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  SX Gear

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  SX Pro/Gear mit entfernter Hülle

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  SX Pro/Gear mit entfernter Hülle (andere Seite)

Kritik

DRM

Es wird kritisiert, dass im Falle von SX Pro die Lizenz an den Dongle und die Konsole und im Falle von SX OS an den Lizenzcode und die Konsole gebunden ist. Dies stellt eine Form von digitialer Rechteverwaltung ("Digital Rights Management", DRM) dar.

Brick-Code

Bootvorgang des SX OS v1.2 in einem Emulator

Bis zur Version 1.3 enthielt Xecuter SX OS Code zum Bricken der Nintendo Switch. Dieser wurde ausgelöst, wenn das Timing beim Ausführen des Payloads nicht stimmte, welcher durch den Perfomance Monitor überwacht wird. Genau wie bei Gateway 3DS wird der eMMC mit einem Passwort ("WANNA PLAY :)") gesperrt, was die Switch unbootbar macht. Zudem wird die Boot-Partition korrumpiert. Dies passiert beispielsweise, wenn der entschlüsselte "data_80000000.bin" Payload mit Hekate ausgeführt wird, jedoch nicht bei normaler Benutzung. Brick-Code wird üblicherweise dazu verwendet, Klone und Reverse-Engineering zu verhindern.

Der Code wurde mit SX OS v1.3 am 03. Juli 2018 entfernt.

Kopierter Atmosphère-Code und Lizenzverstoß

SX OS verwendet Code des nx-hbmenu und der freien Custom Firmware Atmosphère - letzteres ist unter der GNU General Public License v2.0 freigegeben. Da der Quellcode von SX OS nicht offen ist, stellt dies einen Lizenzverstoß dar.

Fehlender Schutz vor Anti-Downgrade-Maßnahmen

In der ersten Version fehlte der Schutz vor dem Brennen der eFUSEs, welche verwendet werden, um ein Downgrade zu verhindern. Nutzer, die v1.0 von SX OS gebootet und darauf geachtet haben, bei einem System-Update keine Fuses zu brennen, können somit nicht mehr downgraden.

Dieser Fehler wurde in SX OS v1.1 behoben.

Fehlerhaftes v2.9 Beta Update

Das Ende September 2019 veröffentlichte Update auf SX OS v2.9 Beta war fehlerhaft. Wird ein Update der Firmware über ChoiDujourNX oder über den System-Updater durchgeführt, hängt sich die Konsole entweder während des Updates oder beim nächsten Start auf. Abhilfe schafft, das Update nicht mit SX OS v2.9 Beta durchzuführen und sie danach wieder zu verwenden. Davon wird allerdings auch abgeraten, da ein unvollständiges Update des XCI-Loaders die eFUSES der Game-Card-Firmware brennt. Die später erschienene v2.9.1 Beta behob beide Probleme, allerdings wurde bekannt, dass der Stealth Mode, der eigentlich vor Banns schützen soll, nicht funktioniert. Wie sich herausstellte, wurden Verbindungen zum eShop ("bugyo"-Server) nicht blockiert, da Xecuter davon ausgegangen ist, die Aufrufe geschehen ohne Authentifizierung. LAN-Play war ebenfalls defekt.

Anti-Atmosphère-Code

Der SX-Bootloader verhindert aktiv die Ausführung anderer CFWs und Linux auf Mariko-Geräten. Wenn vom SX-Bootmenü ein anderer Payload gebootet wird, werden zuerst alle Keyslots der Security Engine geleert und anschließend eine Context-Save-Operation für die Engine und den TZRAM durchgeführt. Anschließend wird der Keyslot 5 auf einen zufälligen Key gesetzt und der Xecuter-eigene Code verschlüsselt, damit der gebootete Payload diesen nicht lesen kann.

Durch die Context-Save-Operation wird die Security Engine erst wieder nach einem Warmboot benutzbar, was den TZRAM initialisieren würde und einen Verlust der Code-Ausführung zu Folge hätte.

Trivia

Xecuter SX Advanced Logo auf dem Server

• SX OS war vorher unter dem Namen SX Lite bekannt. Der Name kann noch in einer FAQ gefunden werden, außerdem ist das Logo noch auf dem Server. Später wurde der Name "SX Lite" recycled, "SX Advanced" bleibt aber immer noch ungenutzt. Ob dies der Vorgängername vom SX Gear, SX Core oder ein komplett anderes Produkt ist, ist nicht bekannt
• Am 04. Juli 2019 sendete Nintendo einen DMCA-Claim an Google wegen SX OS, SX Pro und anderen Payload-Injectorn. Daraufhin wurde die SX OS Download-Seite von WiiDatabase.de aus den Suchergebnissen entfernt.

Weblinks

• Offizielle Reseller