Wii-Laufwerk: Unterschied zwischen den Versionen

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* Schnittstelle: DI (Disc Interface)
* Schnittstelle: DI (Disc Interface)
** 8 Bit parallel bidirektional + serielles unidirektionales Interface für Audio-Streaming + einige Steuersignale
** 8 Bit parallel bidirektional + serielles unidirektionales Interface für Audio-Streaming + einige Steuersignale
** Proprietäre Schnittstelle, welche zuvor auch für das GameCube-Laufwerk verwendet wurde, wenngleich über einen anderen Anschluss und bei niedrigerem Takt
** Proprietäre Schnittstelle, welche zuvor auch für das GameCube-Laufwerk verwendet wurde, wenngleich über einen anderen Anschluss und (im Falle des GameCube) bei einem niedrigeren Takt
** Mainboardseitiger DI-Controller ist Teil von [[Hollywood]]
** Mainboardseitiger DI-Controller ist Teil von [[Hollywood]]


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Der BCA-Bereich kann aufgrund seines völlig vom Nutzdatenbereich verschiedenen Aufbaus nicht von DVD-Brennern beschrieben werden. Es handelt sich um einen – sogar mit bloßem Auge erkennbaren – Strichcode, der bei Herstellung einer Disc entweder bereits im Master vorhanden ist oder nachträglich mit einem Hochleistungslaser eingraviert wird.
Der BCA-Bereich kann aufgrund seines völlig vom Nutzdatenbereich verschiedenen Aufbaus nicht von DVD-Brennern beschrieben werden. Es handelt sich um einen – sogar mit bloßem Auge erkennbaren – Strichcode, der bei Herstellung einer Disc entweder bereits im Master vorhanden ist oder nachträglich mit einem Hochleistungslaser eingraviert wird.


Die Laufwerke von Wii und GameCube sowie sämtliche PC DVD-Laufwerke prüfen eine eingelegte Disc zunächst auf Vorhandensein eines BCA und werten diesen ggf. aus. Bei originalen Wii- und GameCube-Discs ist der BCA jedoch in nicht-standardkonformer Weise kodiert, was dazu führt, dass PC DVD-Laufwerke die Disc nicht annehmen. Ein Wii- bzw. GameCube-Laufwerk hingegen kann aus diesem nicht-standardkonformen BCA Informationen über die eingelegte Disc auslesen. Insbesondere enthält der BCA verschlüsselte Informationen über die Position zusätzlicher, nicht im DVD-Standard vorgesehener Markierungen, welche ebenfalls mit einem Hochleistungslaser eingebrannt werden müssen. Diese sechs Markierungen sind ringförmig um den BCA herum angeordnet. Nur wenn deren Position exakt mit der erwarteten, im BCA beschriebenen Position übereinstimmt, verifiziert das Laufwerk die Disc als ein Original. Daher würde auch ein besonderer Brenner, der den BCA-Bereich beschreiben kann, nicht weiterhelfen. Selbst die Herstellung unlizensierter Titel oder gar gefälschter Spiele im industriellen Maßstab sollte hierdurch deutlich erschwert werden, da sich diese Markierungen exakt an den richtigen Stellen befinden müssen und nicht von gewöhnlichen DVD-Presswerken erzeugt werden können.
Die Laufwerke von Wii und GameCube sowie sämtliche PC DVD-Laufwerke prüfen eine eingelegte Disc zunächst auf Vorhandensein eines BCA und werten diesen ggf. aus. Bei originalen Wii- und GameCube-Discs ist der BCA jedoch in nicht-standardkonformer Weise kodiert, was dazu führt, dass PC DVD-Laufwerke die Disc nicht annehmen. Ein Wii- bzw. GameCube-Laufwerk hingegen kann aus diesem nicht-standardkonformen BCA Informationen über die eingelegte Disc auslesen. Insbesondere enthält der BCA verschlüsselte Informationen über die Position zusätzlicher, nicht im DVD-Standard vorgesehener '''Markierungen''' (siehe Bild rechts), welche ebenfalls mit einem Hochleistungslaser eingebrannt werden müssen. Diese sechs Markierungen sind ringförmig um den BCA herum angeordnet. Nur wenn deren Position exakt mit der erwarteten, im BCA beschriebenen Position übereinstimmt, verifiziert das Laufwerk die Disc als ein Original. Daher würde auch ein besonderer Brenner, der den BCA-Bereich beschreiben kann, nicht weiterhelfen. Selbst die Herstellung unlizensierter Titel oder gar gefälschter Spiele im industriellen Maßstab sollte hierdurch deutlich erschwert werden, da sich diese Markierungen exakt an den richtigen Stellen befinden müssen und nicht von gewöhnlichen DVD-Presswerken erzeugt werden können.


Es zeigte sich jedoch, dass anstelle dieser Markierungen einfach der Datenstrom, der aus den an diesen Stellen gewollt auftretenden Lesefehlern resultieren würde, auf die Disc geschrieben werden kann. Dies ermöglichte die Herstellung kommerzieller Third-Party GameCube Discs wie etwa dem ''Datel SD Media Launcher''. Die Discs müssen lediglich über einen validen BCA in Nintendos Format verfügen, welcher von gewöhnlichen DVD-Presswerken erzeugt werden kann. Diese Möglichkeit beschränkt sich jedoch auf GameCube-Titel, da Wii-Titel über zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen (Verschlüsselung und Signatur) verfügen.
Es zeigte sich jedoch, dass anstelle dieser Markierungen einfach der Datenstrom, der aus den an diesen Stellen gewollt auftretenden Lesefehlern resultieren würde, auf die Disc geschrieben werden kann. Dies ermöglichte die Herstellung kommerzieller Third-Party GameCube Discs wie etwa dem ''Datel SD Media Launcher''. Die Discs müssen lediglich über einen validen BCA in Nintendos Format verfügen, welcher von gewöhnlichen DVD-Presswerken erzeugt werden kann. Diese Möglichkeit beschränkt sich jedoch auf GameCube-Titel, da Wii-Titel über zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen (Verschlüsselung und Signatur) verfügen.
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* Variante 1  
* Variante 1  
** Verbaut bis etwa Anfang - Mitte 2007
** Verbaut bis etwa Anfang - Mitte 2007
** Platinen-Formfaktor: Variante 1


*Variante 2
*Variante 2
** Entspricht weitgehend Variante 1, hat aber einen zusätzlichen Metallclip über der Disc-Klemme
** Entspricht weitgehend Variante 1, hat aber einen zusätzlichen Metallclip über der Disc-Klemme
** Verbaut ab Anfang 2007 bis etwa 2010
** Verbaut ab Anfang 2007 bis etwa 2010
** Platinen-Formfaktor: Variante 1


* Variante 3  
* Variante 3  
** Verbaut in Wiis ab etwa 2010
** Verbaut in Wiis ab etwa 2010
** An den veränderten Formfaktor der neuen, kleineren Laufwerksplatinen angepasst
** An den veränderten Formfaktor der neuen, kleineren Laufwerksplatinen angepasst
** Platinen-Formfaktor: Variante 2


* Variante 4
* Variante 4
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** Modifizierter Einzugsmechanismus, welcher das Einziehen von 8 cm-Discs (und somit auch von GameCube-Spielen) verhindert
** Modifizierter Einzugsmechanismus, welcher das Einziehen von 8 cm-Discs (und somit auch von GameCube-Spielen) verhindert
** Kann mit etwas Geschick so modifiziert werden, dass 8 cm-Discs wieder eingezogen werden können
** Kann mit etwas Geschick so modifiziert werden, dass 8 cm-Discs wieder eingezogen werden können
** Platinen-Formfaktor: Variante 2


* Variante 5
* Variante 5
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** Vollständig anderer Mechanismus
** Vollständig anderer Mechanismus
** Toploader
** Toploader
** Platinen-Formfaktor: Variante 3


=== Laufwerksplatine ===
=== Laufwerksplatine ===
Von der Laufwerksplatine existieren 3 ''nicht'' untereinander austauschbare Varianten, und innerhalb dieser Varianten mehrere untereinander ''austauschbare'' Revisionen.
Von der Laufwerksplatine existieren 3 ''nicht'' untereinander austauschbare Varianten, und innerhalb dieser Varianten mehrere untereinander ''austauschbare'' Revisionen. Die Revisionen lassen sich an der aufgedruckten Teilenummer eindeutig identifizieren, wobei diese Nummer auf der Vorderseite immer die Form "V'''EP'''721xx" hat. Die Rückseite der Platine trägt immer fast die gleiche Nummer, welche hier jedoch mit "V'''JB'''" anstelle von "VEP" beginnt. Die Ziffern, welche auf die 3 Buchstaben folgen, sind jedoch zwischen Vorder- und Rückseite immer vollkommen identisch. Nur auf der Rückseite ist jedoch nach einem Bindestrich ggf. auch noch eine Unterrevision vermerkt.


* Variante 1  
* Variante 1  
** Verbaut bis etwa 2010
** Verbaut bis etwa 2010
** Erfuhr im Laufe der Zeit in verschiedenen Revisionen zahlreiche elektronische Änderungen
** Erfuhr im Laufe der Zeit in verschiedenen Revisionen zahlreiche elektronische Änderungen
** Bekannte Revisionen: VEP721... bzw. VJB721...
*** 2-chip Chipsets
**** ...09 (ohne vermerkter Unterrevision auf der Rückseite)
**** ...09 (mit Unterrevision -1 auf der Rückseite vermerkt)
**** ...09 (mit Unterrevision -1D auf der Rückseite vermerkt)
**** ...09 (mit Unterrevision -2 auf der Rückseite vermerkt)
**** ...09 (mit Unterrevision -2E auf der Rückseite vermerkt)
**** ...09 (mit Unterrevision -3G auf der Rückseite vermerkt)
*** 1-chip Chipsets
**** ...23 (mit Unterrevision -1D auf der Rückseite vermerkt)
**** ...23 (mit Unterrevision -3A auf der Rückseite vermerkt)
**** ...23 (mit Unterrevision -3C auf der Rückseite vermerkt)
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<gallery widths="300" position="center" captionalign="left">
Datei:GC2-DMS front.jpg|Oberseite der Platine eines Launch-Wii-Laufwerks mit GC2-DMS und GC2-D1A. Außerdem zu sehen: AN22023 und AN41224.
Datei:GC2-DMS back.jpg|Unterseite der GC2-DMS Platine. Zu sehen ist der 2 MB große SDRAM.
Datei:Wii Drive PCB1.jpg|Oberseite der Platine eines Wii-Laufwerks mit GC2-D2E und GC2-D1A. Außerdem zu sehen: AN22023 und AN41224.
Datei:Wii Drive PCB1.jpg|Oberseite der Platine eines Wii-Laufwerks mit GC2-D2E und GC2-D1A. Außerdem zu sehen: AN22023 und AN41224.
Datei:Wii Drive PCB2.jpg|Unterseite derselben Platine. Zu sehen ist der 2 MB große SDRAM.
Datei:Wii Drive PCB2.jpg|Unterseite der GC2-D2E Platine. Zu sehen ist der 2 MB große SDRAM.
Datei:GC2-D3 front.jpg|Oberseite der Platine eines Wii-Laufwerks mit frühem, noch bedruckten GC2-D3. Erstes 1-chip Chipset sowie letztes Chipset mit Unterstützung für DVD-R sowie DVD-Video. Außerdem zu sehen: AN22023 und AN41224.
Datei:GC2-D3 back.jpg|Unterseite derselben GC2-D3 Platine. Zu sehen ist der 2 MB große SDRAM.
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* Variante 2  
* Variante 2  
** Verbaut in Wiis ab etwa 2010 sowie in sämtlichen Family Edition-Konsolen
** Verbaut in Wiis ab etwa 2010 sowie in sämtlichen Family Edition-Konsolen
** Oft "D4" genannt  
** Oft "D4" genannt
** Stark verkleinert  
** Stark verkleinert  
** Verkleinerung wurde durch die schon in vorherigen Revisionen geschehene Zusammenfassung von GC2-D1 und GC2-D2 in einen einzelnen Chip (GC2-D3) möglich
** Verkleinerung wurde durch die schon in vorherigen Revisionen geschehene Zusammenfassung von GC2-D1 und GC2-D2 in einen einzelnen Chip (GC2-D3) möglich
** Bekannte Revisionen: VEP721... bzw. VJB721...
*** ...25 (mit Unterrevision -A auf der Rückseite vermerkt)
*** ...26 (mit Unterrevision -B auf der Rückseite vermerkt)
**** Bei dieser Revision fehlt der AN22023 (analoger Front-End-Prozessor), dessen Funktionalität hier vermutlich in den Haupt-IC (GC2-D3 bzw. "D4") integriert wurde


* Variante 3
* Variante 3
** Verbaut in der Wii Mini
** Verbaut in der Wii Mini
** Basiert elektronisch weitgehend auf Variante 2, hat jedoch einen gänzlich veränderten Formfaktor
** Basiert elektronisch weitgehend auf Variante 2, hat jedoch einen gänzlich veränderten Formfaktor
** Bekannte Revisionen: VEP721... bzw. VJB721...
*** ...36 (ohne vermerkter Unterrevision auf der Rückseite)
**** Diese Revision verfügt wieder über den separaten analogen Front-End-Prozessor AN22023, obwohl dieser in der vorherigen Revision entfernt wurde
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Datei:Wii Mini Drive PCB 1.jpg|Oberseite der deutlich kleineren Platine eines Wii Mini-Laufwerks mit GC2-D3 (Revision unbekannt, da Chip zumindest auf der sichtbaren Seite unbeschriftet). Außerdem zu sehen: AN41225.
Datei:Wii Mini Drive PCB 1.jpg|Oberseite der deutlich kleineren Platine eines Wii Mini-Laufwerks mit GC2-D3 (Revision unbekannt, da Chip zumindest auf der sichtbaren Seite unbeschriftet). Außerdem zu sehen: AN41225.
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*** GC2-D1A (Die Unterschiede zur vorherigen Revision sind nicht bekannt)
*** GC2-D1A (Die Unterschiede zur vorherigen Revision sind nicht bekannt)
* Panasonic '''GC2-D2''' (Microcontroller mitsamt Firmware, 100-pin LQFP)
* Panasonic '''GC2-D2''' (Microcontroller mitsamt Firmware, 100-pin LQFP)
** Es handelt sich um einen 16-bit Microcontroller der Panasonic MN10200-Serie
** Es handelt sich um einen 16-bit Microcontroller der Panasonic MN10200-Serie, genauer wahrscheinlich eine Variante des MN102H60G
** Hat manchmal 3 vor dem Einbau abgeschnittene Pins und/oder ist mit Epoxidharz umgossen, vermutlich um den Einbau von Modchips zu erschweren, da dadurch die serielle Schnittstelle des GC2-D2 physisch unzugänglich gemacht wird. Dies hängt nicht strikt von der verbauten Revision ab.
** Hat manchmal 3 vor dem Einbau abgeschnittene Pins und/oder ist mit Epoxidharz umgossen, vermutlich um den Einbau von Modchips zu erschweren, da dadurch die serielle Schnittstelle des GC2-D2 physisch unzugänglich gemacht wird. Dies hängt nicht strikt von der verbauten Revision ab.
** Es existieren 5 Revisionen:
** Es existieren 5 Revisionen:
*** GC2R-D2A (Abweichendes Benennungsschema, überwiegend in sehr frühen Konsolen, etwa vom Launch, zu finden; Datecode meist Anfang bis Mitte 2006)
*** GC2R-D2A (Abweichendes Benennungsschema, überwiegend in sehr frühen Konsolen, etwa vom Launch, zu finden; Datecode meist Anfang bis Mitte 2006; trägt ein Panasonic-Logo)
*** GC2-DMS (Abweichendes Benennungsschema, überwiegend in sehr frühen Konsolen, etwa vom Launch, zu finden; Datecode meist Mitte bis Ende 2006)
*** GC2-DMS (Abweichendes Benennungsschema, überwiegend in sehr frühen Konsolen, etwa vom Launch, zu finden; Datecode meist Mitte bis Ende 2006; trägt ein Panasonic-Logo)
*** GC2-D2B (Datecode meist Ende 2006 bis Anfang 2007)
*** GC2-D2B (Datecode meist Ende 2006 bis Anfang 2007; von nun an ohne Panasonic-Logo)
*** GC2-D2C (Datecode meist Anfang 2007 bis Mitte 2008)
*** GC2-D2C (Datecode meist Anfang 2007 bis Mitte 2008)
**** Als Besonderheit existieren von dieser Revision mindestens zwei nicht anhand des Aufdrucks unterscheidbare Varianten, die sich vermutlich in ihrer Firmware unterscheiden. Die spätere Variante machte zahlreiche Modchips unbrauchbar. Die spätere Variante ist überwiegend in Laufwerken mit zusätzlichem Metallclip zu finden (Mechanismus Variante 2).
**** Als Besonderheit existieren von dieser Revision mindestens zwei nicht anhand des Aufdrucks unterscheidbare Varianten, die sich vermutlich in ihrer Firmware oder eFuse-Konfiguration unterscheiden. Die spätere Variante machte zahlreiche Modchips unbrauchbar und ist überwiegend in Laufwerken mit zusätzlichem Metallclip zu finden (Mechanismus Variante 2).
*** GC2-D2E (Datecode meist Mitte 2008 bis Anfang 2009)
*** GC2-D2E (Datecode meist Mitte 2008 bis Anfang 2009)


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=== 1-chip Chipsets ===
=== 1-chip Chipsets ===
Ab ca. Ende 2008 wurden die beiden Chips in einen einzelnen Chip zusammengefasst, von welchem ebenfalls mehrere Revisionen existieren. Mit Ausnahme früherer (vor ca. Mitte 2009) Exemplare dieses Chips, welche noch mit "GC2-D3" bedruckt waren, hat dieser Chip keinerlei Aufschriften mehr, was die Unterscheidung weiterer Revisionen schwer macht. Auf dem [https://www.icreversing.com/chips/gc2-d3 Dieshot] eines GC2-D3 mit Aufdruck ist zu erkennen, dass die Panasonic-interne Bezeichnung "MN677206" lautet, was sich in das Benennungsschema anderer Panasonic-Chips einfügt und auch der internen Bezeichnung (MN677201) des im GameCube anzutreffenden GC-D1 ähnelt. Frühe Exemplare (überwiegend solche, die noch einen Aufdruck haben) verfügen noch über den Rohdaten-Betriebsmodus. Später wurde dieser entfernt, sodass weder DVD-Video noch gebrannte Spiel-Discs verwendet werden können.  
Ab ca. Ende 2008 wurden die beiden Chips in einen einzelnen Chip (144-pin QFP) zusammengefasst, von welchem ebenfalls mehrere Revisionen existieren. Mit Ausnahme früherer (vor ca. Mitte 2009) Exemplare dieses Chips, welche noch mit "GC2-D3" bedruckt waren, hat dieser Chip keinerlei Aufschriften mehr, was die Unterscheidung weiterer Revisionen schwer macht. Auf dem [https://www.icreversing.com/chips/gc2-d3 Dieshot] eines GC2-D3 mit Aufdruck ist zu erkennen, dass die Panasonic-interne Bezeichnung "MN677206" lautet, was sich in das Benennungsschema anderer Panasonic-Chips einfügt und auch der internen Bezeichnung (MN677201) des im GameCube anzutreffenden GC-D1 ähnelt. Frühe Exemplare (überwiegend solche, die noch einen Aufdruck haben) verfügen noch über den Rohdaten-Betriebsmodus. Später wurde dieser entfernt, sodass weder DVD-Video noch gebrannte Spiel-Discs verwendet werden können.  


Diese späteren Varianten werden in der Community mangels eines besseren Namen oft "D3-2" genannt. Spätere Exemplare auf verkleinerten Boardrevisionen (ungefähr ab Anfang bis Mitte 2010 oder in sämtlichen Family Edition-Konsolen) werden meist als "D4" bezeichnet. Hierbei handelt es sich jedoch um keine offiziellen Bezeichnungen.
Noch später erschien mindestens eine Variante mit integriertem Front-End-Processor, weshalb auf den entsprechenden Laufwerksplatinen der AN22023 fehlt. Diese Variante kommt außerdem in einem 176-pin QFP-Gehäuse (anstelle von 144-pin QFP) daher. Sie wurde zumindest für einen gewissen Zeitraum parallel zu der Variante mit separatem AN22023 verbaut, da von der Family Edition Laufwerksplatine Revisionen mit und ohne separatem AN22023 existieren. Möglicherweise existiert auch von der Wii Mini Laufwerksplatine eine Variante ohne separatem AN22023, jedoch scheinen zumindest die meisten Wii Mini Konsolen die 144-pin Variante mit separatem AN22023 verbaut zu haben.


Noch später erschien mindestens eine Variante mit integriertem Front-End-Processor, weshalb auf den entsprechenden Laufwerksplatinen der AN22023 fehlt. Diese Variante wurde zumindest für einen gewissen Zeitraum parallel zu der Variante mit separatem AN22023 verbaut, da sowohl von der Family Edition Laufwerksplatine als auch der Wii Mini Laufwerksplatine Revisionen mit und ohne separatem AN22023 existieren.
Die unbedruckten Varianten werden in der Community mangels eines besseren Namen oft "D3-2" genannt. Spätere Exemplare auf verkleinerten Boardrevisionen (ungefähr ab Anfang bis Mitte 2010 oder in sämtlichen Family Edition-Konsolen) werden meist als "D4" bezeichnet, wobei sich diese Bezeichnung sowohl auf die 144-pin Variante mit separatem AN22023 als auch auf die 176-pin Variante mit integriertem AN22023 beziehen kann. Hierbei handelt es sich jedoch um keine offiziellen Bezeichnungen.


=== Sonstige wichtige Chips ===
=== Sonstige wichtige Chips ===
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*Firmwareversionen ohne zugeordnetem Chipset (Recherche zur Zuordnung nötig)
*Firmwareversionen ohne zugeordnetem Chipset (Recherche zur Zuordnung nötig)
**26.05.2006
**07.09.2006
**07.09.2006
**18.12.2008
**18.12.2008
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**''ToDo''
**''ToDo''
*GC2-DMS
*GC2-DMS
**''ToDo''
**26.05.2006
*GC2-D2B
*GC2-D2B
**''ToDo''
**''ToDo''
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*GC2-D3 (mit Aufdruck)
*GC2-D3 (mit Aufdruck)
**14.07.2008
**14.07.2008
***Vermutlich gibt es 2 Firmwareversionen mit diesem Build Date – eine mit Unterstützung für den Rohdatenmodus und eine ohne. Alternativ ist es auch möglich, dass dieser Unterschied durch unterschiedliche eFuse-Einstellungen im GC2-D3 oder geringe Hardwareänderungen erreicht wurde.
*GC2-D3 (ohne Audruck)
*GC2-D3 (ohne Audruck)
**''ToDo''
**14.07.2008
***Vermutlich gibt es 2 Firmwareversionen mit diesem Build Date – eine mit Unterstützung für den Rohdatenmodus und eine ohne. Alternativ ist es auch möglich, dass dieser Unterschied durch unterschiedliche eFuse-Einstellungen im GC2-D3 oder geringe Hardwareänderungen erreicht wurde.
*"D4" (144-pin, separater AN22023)
** ''ToDo''
*"D4" (176-pin, integrierter AN22023)
** ''ToDo''
* ''ToDo''
* ''ToDo''
*Wii Mini
**29.06.2012




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== Modchips ==
== Modchips ==
=== Grundlagen und Anfänge ===
{{Hauptartikel|Wii-Modchip}}
Frühe Modchips erschienen bereits Anfang 2007, beginnend mit dem Wiinja. Sie basieren auf einem kleinen Microcontroller (PIC oder AVR) und kommunizieren mit der seriellen Schnittstelle des GC2-D2 Laufwerkscontrollers.
 
Über diese serielle Schnittstelle kann nach dem Senden eines durch Bruteforcing ermittelten Passworts ("matshita dvd-game") im Debugmodus Vollzugriff auf den Laufwerkscontroller erlangt werden. So konnte schließlich auch die Firmware des Laufwerkscontrollers gedumpt und reverse-engineered werden. Auf diese Weise gewann man die notwendigen Erkenntnisse darüber, wie das Laufwerk originale Discs als solche verifiziert und wie man diese Verifikation umgehen kann. All dies geschah bereits wenige Wochen nach Launch der Wii, da sich das Sicherheitskonzept des Wii-Laufwerks kaum von dem des GameCubes unterscheidet. Lediglich das Passwort war ein anderes – auf dem GameCube lautet es "MATSHITA DVD-GAME" (in Großbuchstaben).
 
Seitens Nintendo bzw. Panasonic wurde dies durch verschiedene Maßnahmen gekontert, die überwiegend darauf zielten, den Zugang zur seriellen Schnittstelle zu erschweren. Dies geschah durch entfernte Testpunkte auf der Laufwerksplatine, abgetrennte Pins am GC2-D2 bis hin zu Epoxidharz um den GC2-D2 herum. Diese frühen Modchips funktionieren nicht mit aktualisierten Varianten des GC2-D2, unabhängig vom Zugang zur seriellen Schnittstelle. Davon abgesehen haben sie oft etliche andere Probleme (Dual Layer/DVD9-Spiele, BCA-Kontrolle, GameCube-Spiele, keine Regionsfreiheit usw).
 
Es erschienen auch einige Open Source Modchip-Projekte wie etwa der YAOSM (Yet Another Open Source Modchip), welche überwiegend auf denselben Prinzipien wie die frühen kommerziellen Modchips beruhen. Open Source Modchips können von jedem selbst gefertigt werden, der die dafür nötigen Werkzeuge wie etwa einen PIC-Programmer besitzt.
 
Mit dem Erscheinen des GC2-D2C Laufwerkscontrollers, dessen serielle Schnittstelle standardmäßig deaktiviert ist, wurden neue Maßnahmen seitens der Modchip-Entwickler nötig.
 
=== FPGA-basierte Modchips ===
Spätere Modchips sind deutlich komplexer und basieren in der Regel auf einem FPGA. Der Einbau erfordert deutlich mehr Kabel, da der Modchip nicht mehr ausschließlich mit der seriellen Schnittstelle des GC2-D2 verbunden wird, sondern auch an andere Pins angeschlossen werden muss. Das ist nötig, weil die serielle Schnittstelle bei GC2-D2C und neuer standardmäßig deaktiviert ist und mittels eines Clock Glitch wieder aktiviert werden muss. Um den Einbau für Einsteiger zu erleichtern, erschienen auch Modchips mit der Möglichkeit, sie lötfrei mittels eines Clips oder ähnlichen Methoden mit dem Laufwerk zu verbinden. Das funktioniert aufgrund von Kontaktproblemen oftmals eher schlecht als recht. Eine Besonderheit diesbezüglich ist der DriveKey, der lötfrei direkt in das Flexkabel der DI-Schnittstelle eingehängt wird – eine Seite zum Laufwerk, die andere zum Mainboard.
 
Die späteren FPGA-basierten Modchips bieten oftmals erweiterte Funktionen, etwa Unterstützung für Spiele mit BCA-Prüfung und detailierte Konfiguration mittels Software. Problemfälle wie Dual Layer-Spiele funktionieren in der Regel einwandfrei. Die meisten dieser Modchips unterstützen außerdem Laufwerke bis zum GC2-D2E Chipset, einige auch noch frühe Varianten des GC2-D3 Chipsets.
 
=== Laufwerksemulatoren ===
Mit dem Erscheinen neuer Varianten des GC2-D3 Chipsets, welche die Erkennung nichtoriginaler Discs vollständig unmöglich machen, sowie durch die neu gewachsene Konkurrenz aus der Homebrewszene, wurden klassische Modchips auf der Wii weitgehend irrelevant. Stattdessen setzten Modchip-Entwickler nun verstärkt auf ODE (Optical Drive Emulation), wobei es hierbei verschiedene Varianten gab. Der Sundriver ersetzte z.B. das gesamte Laufwerk mit einer internen Festplatte. Spiele konnten via USB auf die Konsole kopiert werden. Doch mit dem Aufkommen immer besser funktionierender USB-Loader in der Homebrewszene wurde auch dies schnell irrelevant.
 
Aus dieser letzten Ära besonders bekannt ist die WODE Jukebox, welche auch den Ständer der Wii ersetzte, um am eigenen Ständer ein Display, ein paar Tasten, einen USB-Anschluss und einen SD-Kartenslot unterzubringen. Der Wii-interne Part der WODE Jukebox wurde ähnlich dem oben genannten DriveKey lötfrei in das Flexkabel der DI-Schnittstelle eingehängt. Ein zusätzliches Flexkabel wurde unten aus dem Gehäuse der Wii herausgeführt, um mit dem Ständer verbunden zu werden. Für einige Zeit hatte diese letzte Generation an Modchips noch das Alleinstellungsmerkmal, GameCube-Spiele von SD-Karte bzw. einem USB-Laufwerk laden zu können. Mit dem Erscheinen von DIOS MIOS und später Nintendont wurde dies jedoch ebenfalls irrelevant.


== Bekannte Defekte ==
== Bekannte Defekte ==
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