Icon Unvollstaendig.svg Dieser Artikel ist unvollständig. Du kannst uns helfen, indem du die fehlenden Informationen ergänzt.

Das Wii-Laufwerk ist aus elektronischer Sicht ein direkter Nachfolger des GameCube-Laufwerks. Entwickelt und gefertigt wurde es nicht von Nintendo selbst, sondern von Panasonic/Matsushita im Auftrag nach von Nintendo vorgegebenen Spezifikationen. Es handelt sich tatsächlich um ein reines DVD-Laufwerk; die Lasereinheit verfügt über keinen CD-Laser. Anders als die Laufwerke der PlayStation 3, XBOX 360 oder auch der Wii U ist das Wii-Laufwerk nicht mit dem Mainboard der Wii gekoppelt bzw. "verheiratet". Laufwerke können daher beliebig mitsamt Laufwerksplatine zwischen verschiedenen Wii-Konsolen (einschl. verschiedener Regionen) getauscht werden. Einzige Ausnahme hierbei ist das physisch völlig anders aufgebaute Wii Mini-Laufwerk, welches jedoch ebenfalls beliebig zwischen verschiedenen Wii Mini-Konsolen getauscht werden kann.

Spezifikationen

Revisionen

Frühere Revisionen verfügen über einen softwareseitig aktivierbaren Betriebsmodus, der direkten Zugriff auf die Rohdaten eingelegter Discs erlaubt. Dieser Betriebsmodus sollte ursprünglich dem letztlich nie offiziell realisierten Wii DVD-Videoplayer dienen, konnte in der Homebrewszene jedoch auch dazu benutzt werden, über Homebrewprogramme Video-DVDs wiederzugeben oder gebrannte Wii bzw. GameCube Discs zu starten.

In ab ca. 2008 verbauten Laufwerken wurde dieses Feature vollständig entfernt, sodass in diesen Laufwerken tatsächlich ausschließlich originale Wii- und GameCube-Discs verwendet werden können. DVD-Video-Wiedergabe oder das Abspielen gebrannter GameCube- bzw. Wii-Spiele sind dann nicht mehr möglich, auch nicht mit Modchip.

Sowohl vom Laufwerksboard als auch dem Chipset existieren zahlreiche Revisionen, die jedoch nicht immer miteinander einhergehen. So können auf einer Boardrevision mehrere Revisionen des Chipsets angetroffen werden sowie auch mehrere Boardrevisionen das gleiche Chipset verwenden.

Insbesondere wurde das Wii-Laufwerk über die Jahre deutlich öfter und stärker verändert als das des GameCube.

Mechanismus

Elektronik

Ähnlich dem GameCube-Laufwerk basiert auch das Wii-Laufwerk zunächst hauptsächlich auf 2 von Panasonic entwickelten Chips:

  • Panasonic GC2-D1 (die meiste Laufwerkselektronik, z.B. DSP, Decoder etc.)
    • Es existieren 2 Revisionen:
      • GC2-D1
      • GC2-D1A (Die Unterschiede zur vorherigen Revision sind nicht bekannt)
  • Panasonic GC2-D2 (Microcontroller mitsamt Firmware)
    • Hat manchmal 3 vor dem Einbau abgeschnittene Pins und/oder ist mit Epoxidharz umgossen, vermutlich um den Einbau von Modchips zu erschweren. Dies hängt nicht strikt von der verbauten Revision ab.
    • Es existieren 5 Revisionen:
      • GC2R-D2A (Abweichendes Benennungsschema, überwiegend in sehr frühen Konsolen, etwa vom Launch, zu finden; Datecode meist Anfang bis Mitte 2006)
      • GC2-DMS (Abweichendes Benennungsschema, überwiegend in sehr frühen Konsolen, etwa vom Launch, zu finden; Datecode meist Mitte bis Ende 2006)
      • GC2-D2B (Datecode meist Anfang 2007)
      • GC2-D2C (Datecode meist Anfang 2007 bis Mitte 2008)
      • GC2-D2E (Datecode meist Mitte 2008 bis Anfang 2009)

Ab ca. Ende 2008 wurden diese beiden Chips in einen einzelnen Chip zusammengefasst, von welchem ebenfalls mehrere Revisionen existieren. Mit Ausnahme früherer (vor ca. Mitte 2009) Exemplare dieses Chips, welche noch mit "GC2-D3" bedruckt waren, hat dieser Chip keinerlei Aufschriften mehr, was die Unterscheidung weiterer Revisionen schwer macht. Frühe Exemplare (überwiegend solche, die noch einen Aufdruck haben) verfügen noch über den Rohdaten-Betriebsmodus. Später wurde dieser entfernt, sodass weder DVD-Video noch gebrannte Spiel-Discs verwendet werden können. Diese späteren Varianten werden in der Community oft "D3-2" genannt. Spätere Exemplare auf verkleinerten Boardrevisionen (ungefähr ab Anfang bis Mitte 2010 oder in sämtlichen Family Edition-Konsolen) werden hin und wieder auch als "D4" bezeichnet. Hierbei handelt es sich jedoch um keine offiziellen Bezeichnungen.

Auf dem Dieshot eines GC2-D3 mit Aufdruck ist zu erkennen, dass die Panasonic-interne Bezeichnung "MN677206" lautet, was sich in das Benennungsschema anderer Panasonic-Chips einfügt und auch der internen Bezeichnung (MN677201) des im GameCube anzutreffenden GC-D1 ähnelt.

Sonstige wichtige Chips:

  • 2 MB SDRAM, 512K x 16 Bit x 2 Bänke (verschiedene Hersteller)
  • Panasonic AN22023 Front-End-Processor
    • Analog-Frontend zur Lasereinheit
  • Panasonic AN41224 bzw. AN41225 PWM-Treiber (Aufschrift: 41224 bzw. 41225)
    • Motortreiber für Slot-in-Motor (außer Wii Mini), Disc-Spindelmotor und Lesekopf-Schlittenmotor
    • Treiber für Focus- und Tracking-Spulen im Lesekopf
    • Frühere Laufwerke haben einen AN41224, spätere Laufwerke einen AN41225

Lasereinheit

Von der Lasereinheit existieren 3 verschiedene Varianten, welche mechanisch nicht untereinander austauschbar sind:

  • RAF-3350
    • Wird in allen Wii-Laufwerken mit großer Laufwerksplatine verwendet, von den ersten Launch-Konsolen bis hin zu den "D3-2" Laufwerken
    • Von diesem Laser existiert auch eine (vermutlich für ein gänzlich anderes Gerät, etwa ein Laptop-DVD-Laufwerk, gedachte) Variante mit CD-Lesefähigkeiten, welche als Ersatzteil ebenfalls in der Wii verbaut werden kann. Natürlich ist die Wii dadurch noch lange nicht in der Lage, CDs zu lesen, da ihr dafür die nötige restliche Elektronik und auch Softwareunterstützung fehlen. Erkennbar ist diese Variante daran, dass sie über zwei statt einem Potentiometer verfügt und sich auf dem Flexkabel auch zwei statt einer ESD-Schutz-Lötbrücke befinden.
  • RAF-3355
    • Veränderte Kabelführung des Flexkabels am Laser, um mechanisch kompatibel mit den späteren, kleineren Laufwerksplatinen (oftmals "D4" genannt) zu sein
    • In ab ca. Mitte 2010 gekauften Wii-Konsolen sowie sämtlichen Family Edition-Konsolen zu finden
  • RAF-3356
    • U.a. veränderte Schutzabdeckung um die Linse (diese ist nun aus schwarzem Kunststoff statt aus Metall)
    • In sämtlichen Wii Mini-Konsolen zu finden, und auch nur in diesen

Bekannte Defekte

Trivia